
Tobias Müller
Zwischen Brauereiduft, Bodenseeluft und Schweizer Bergen – meine Küchenreise
Ich erinnere mich noch gut an die kleinen Gassen der fränkischen Ortschaft, in deren Herzen die Brauerei stand, in der meine Reise begann. Dort, wo der Duft frisch gebrauten Bieres und deftiger Spezialitäten schon am frühen Morgen in der Luft lag, machte ich meine ersten Schritte in die Welt der Gastronomie. In dieser kleinen Brauerei lernte ich nicht nur das Kochhandwerk, sondern auch, wie viel Leidenschaft, Geduld und Hingabe in jedem Teller stecken.
Nach dem erfolgreichen Abschluss meiner Kochlehre wollte ich mich nicht mit dem Erreichten zufriedengeben. Also erwarb ich meine Ausbildereignung – ein wichtiger Schritt, doch mein Weg war noch längst nicht zu Ende. Der Wunsch, meinen Horizont stetig zu erweitern, trieb mich weiter.
So fand ich mich eines Tages in einer Sterneküche am Bodensee wieder. Dort herrschten Präzision, Perfektion und ein kreativer Anspruch, der mich jeden Tag aufs Neue herausforderte und begeisterte. Danach führte mich meine Reise in die Schweiz, wo ich in einer traditionellen Gastronomie arbeitete – bodenständig, regional, herzlich. Wieder lernte ich neue Facetten des Kochens kennen, neue Menschen, neue Abläufe, neue Geschmäcker.
Doch die Gastronomie ist vielfältiger, als man auf den ersten Blick ahnt. Und so landete ich schließlich auch in einer Klinik, in der Gemeinschaftsverpflegung. Ein völlig anderer Alltag, aber genauso bedeutend. Dort erkannte ich, wie wichtig es ist, viele Menschen zuverlässig, gesund und mit Qualität zu versorgen, Tag für Tag.
Angetrieben von all diesen Erfahrungen führte mich mein Weg schließlich nach Rothenburg ob der Tauber, zur Meisterschule. Umgeben von der Geschichte und den alten Mauern der Stadt wuchs mein Können weiter – bis ich schließlich meinen Meister erfolgreich ablegte.
Doch auch danach blieb ich nicht stehen. Als Mietkoch und im Catering zog ich von Küche zu Küche, von Auftrag zu Auftrag. Jede Veranstaltung, jedes neue Team, jede Küche schenkte mir neue Eindrücke, neue Herausforderungen und neue Fähigkeiten. Ich lernte, flexibel zu bleiben, mich schnell anzupassen und dennoch stets meine eigene Handschrift einzubringen. So sammle ich auch heute noch wertvolle Erfahrungen, die mich als Koch weiter prägen und wachsen lassen.
Und so wurde aus einem jungen Auszubildenden in einer fränkischen Brauerei ein vielseitiger Koch und Meister seines Fachs – einer, der die Vielfalt der Gastronomie lebt, der jeden neuen Einsatz als Chance sieht und dessen Reise noch lange nicht zu Ende ist.